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1339. vor Juli 8.

Kg Johann v. Böhmen zieht nach Mähren in der Absicht, den Hzg Nikolaus v. Troppau u. Ratibor (d. Opavie et Ratiuarie) zu vernichten. Markgraf Karl, Kg Johanns Sohn, vermochte ihn kaum mit dem Kg auszusöhnen [Vgl. Urk. v. 9. Juli 1339 (Reg. 6299)]; der Hzg mußte an Johann v. Böhmen Burgen u. viel Geld geben [Emler bemerkt dazu a. a. O. in Anm. 12: "Das geschah am 7.-9. Juli." - Am 14. Jan. 1337 (Reg. 5815 u. Reg. 5816) war Hzg Nikolaus II. vom Kg Joh. mit Ratibor u. noch einmal mit Troppau belehnt worden. Wir erfahren nicht die Ursache des kgl. Zorns gegen Nik., müssen aber aus den beiden Urkk. des Hzgs Nik. dd. Olmütz 1339 Juli 8 entnehmen, daß der Hauptgrund dafür des Hzgs Ungehorsam gegen Kg Johann war. Die Stände des Hzgtums Troppau hatten sich bei ihrem kgl. Oberlehnsherrn über die Verletzung ihrer Privilegien durch Hzg Nik. beschwert, der nun versprechen mußte, sie künftig bei ihren Freiheiten, Rechten u. Gewohnheiten unverletzt zu lassen, u. der zur Strafe für seinen Ungehorsam an Kg Johann u. dessen Nachfolger die Städtel Zuckmantel u. Hermannstadt, das Df Arnoldsdorf u. das Schloß Edelstein abtreten mußte (s. unt. Reg. 6296, Reg. 6297). Vgl. dazu Palacky, Gesch. Böhmens II, 2 S. 239; Dudik, Mährens Geschichte Bd. 12, S. 172 ff.; Weltzel, Gesch. d. Stadt u. F. Ratibor II. Aufl. S. 61 f. u. Karl Peter, Die Goldbergwerke bei Zuckmantel u. Freiwaldau i. Zeitschr. f. Gesch. u. Altert. Schles. XIX (1885), S. 41].

Vita Caroli IV bei Böhmer, Fontes I, S. 258 u. bei Emler, Fontes rer. Bohem. III, S. 361.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.